©2019 - Gemeinschaftspraxis für Ganzheitliche Zahnheilkunde und Integrative Zahnmedizin Dr. Bernadette und Dr. Bernd Burghartswieser
Die
aktuellen
wissenschaftlichen
Forschungen
haben
bei
der
Entstehung
der
Parodontitis
eine
neue
Gewichtung
der
ursächlichen
Faktoren
ergeben.
Nach
dem
derzeitigen
Stand
betrachtet,
werden
der
Immunabwehr
und
dem
Einfluss
des
Rauchens
eine
deutliche
höhere
Bedeutung
bei
der
Entstehung
einer
Parodontitis beigemessen, als dem Vorhandensein von Bakterien.
“Hauptursache der Parodontitis ist ein gestörtes Immunsystem.” (2009)
Professor Dr. Ulrich Schlagenhauf
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie
Liegt
eine
Störung
des
Immunsystems
vor,
handelt
es
sich
nicht
ausschließlich
um
einen
lokalen
Prozess,
sondern
das
Immunsystem
wird
immer
als
Ganzes
aktiviert,
dabei
laufen
immer
die
gleichen
Mechanismen
ab.
Bei der Parodontitis handelt es sich dabei um eine “Multisystemerkrankung” !
Mundgesundheit
und
Gesundheit
des
übrigen
Körpers
können
bei
der
immunologisch
akzeptierten
Betrachtungsweise
deshalb
aus
ganzheitlich-systemischer
Sicht
nicht
voneinander
getrennt
bewertet
werden.
Auf
den
Einfluss
einer
Parodontose
auf
Allgemeinerkrankungen
wie
z.B.
Diabetes,
Arteriosklerose
und
Herzerkrankungen
oder
die
Bedeutung
im
Zusammenhang
mit
Frühgeburten
wird
immer
wieder
hingewiesen.
Dieser
Prozess
ist
allerdings
keine
Einbahnstraße.
Genetische
Faktoren,
wie
auch
Veränderungen
z.B.
in
der
Immunabwehr,
der
Steuerung
des
Hormonsystems
oder
des
Säure-
Basenhaushaltes
verändern
nachhaltig
das
interne
Milieu
und
damit
die
Reaktionslage
und
Regulationsfähigkeit des Organismus.
Bei
einer
ganzheitlich
systemischen
Zahnfleischbehandlung
(Parodontose-Behandlung)
sollten
diese
Erkenntnisse besondere Beachtung finden .
Im
wissenschaftlichen
Streit
hat
sich
im
19.
Jahrhundert
Louis
Pasteur
mit
der
Auffassung
durchgesetzt,
dass
die
Mikrobe,
d.h.
der
Erreger
der
entscheidende
krankheitsauslösende
Faktor
ist
und
damit
die
Grundlage
der
modernen
Mikrobiologie
und
unserer
“modernen”
Betrachtungsweise
der
Enstehung
von
Krankheiten
geschaffen.
Allerdings
soll
Louis
Pasteur
auf
dem
Sterbebett
seinem
Kontrahenten
Recht
gegeben
haben
mit
der Formulierung : “ Das Milieu ist alles, die Mikrobe ist nichts.”
Erst
die
wissenschaftlichen
Untersuchungen
der
letzten
Jahrzehnte
bestätigen
die
bahnbrechenden
wissenschafltichen
Erkenntnisse
von
Pierre
Jacques
Antoine
Béchamp
zur
Bedeutung
des
Milieus
bei
der
Entstehung von Krankheiten.
Der
Hauptansatz
der
universitär
gelehrten
Parodontitis-Behandlung
liegt
im
Wesentlichen
in
der
Bekämpfung
der
bakteriellen
Besiedlung
und
der
Beseitigung
des
sogenannten
“Biofilms”
mit
unterschiedichen
Methoden.
(
z.B.
durch
chirurgische
Verfahren
mit
Unterstützung
z.B.
durch
Lasereinsatz,
photodynamischer Therapie, lokaler und systemischer Antibiose )
Eine
ganzheitlich-systemische
Parodontitisbehandlung
gewichtet
die
Therapiemöglichkeiten
anders
und
berücksichtigt
die
Erkenntnis,
dass
die
Parodontitis
eine
Multisystemerkrankung
ist.
Eine
ganzheitliche
Parodontitisbehandlung
ist
deshalb
auch
Milieutherapie
,
um
die
Reaktionslage
und
Regulationsfähigkeit
des Patienten zu verbessern.
Wenn
man
weiss,
dass
ein
gestörtes
Immunsystem
und
Rauchen
die
dominante
Rolle
beim
Entstehen
einer
Parodontose
darstellen,
warum
erfolgt
dann
die
Therapie
der
Erkrankungen
des
Zahnhalteapparates
fast
ausschließlich in der chirurgischen und pharmakologischen Bekämpfung der bakteriellen Belastung ?
In
Kombination
mit
den
konventionellen
Verfahren
ist
die
Verbesserung
des
internen
Milieus
des
Patienten
unserer
Meinung
nach
unabdingbare
Voraussetzung
für
eine
dauerhafte
langfristig
stabile
Aushehilung
des
parodontalen Gewebes.
Die
Verbesserung
des
internen
Milieus
durch
bewußte
Veränderung
der
Lebensweise
des
Patienten
führt
auch
zu
einer
Verbesserung
der
immunologischen
Reaktionslage
des
“Wirtes”
Mensch
gegenüber
bakteriellen
Belastungen.